Hier ein paar Tipps für Eltern und Trainer, die in jeder Situation, ob Turnier oder Training dem Kind helfen:

Für Eltern:

  • setze ein klares Ziel. Möchtest Du, dass Dein Kind ein Tennisprofi wird, ein Tennisstipendium in den USA bekommt oder mit Freunden die Medenspiele bestreitet? Klar ist, dass dieses Ziel zunächst nur DEIN Ziel ist. Das Kind muss zum einen die Begabung und den Körper aber auch den Willen mit bringen, um dieses Ziel zu verfolgen. Es muss mit Spaß an den Sport heran geführt werden und wird erst später entscheiden, was SEIN eigenes Ziel ist. Und das entspricht nicht immer dem der Eltern. Aber nur mit der rechtzeitigen Zielsetzung ist es möglich, die notwendigen Schritte im richtigen Moment zu tun, die Belastung richtig zu steuern und die Entwicklung zu optimieren. Inhalt, Dosis und Qualität sind entscheidend, egal was man im Sport erreichen möchte. Wer erst mit 16 beginnt, 3 x die Woche zu trainieren, wird es schwer haben, Tennisprofi zu werden, egal wie hoch die Begabung ist. Sehr früh sehr intensiv zu trainieren, kann aber auch schädlich sein. Unser ViQ Test und erste Gespräche können bei der sehr individuellen Planung helfen.
  • höre Deinem Kind immer aufmerksam zu, sei aufmerksam und auf das Kind konzentriert.
  • sieh das Positive. Nicht das Ergebnis ist entscheidend. Die langfristige Entwicklung steht im Focus. Frag Dein Kind, wie es sich auf dem Platz gefühlt hat, was ganz gut geklappt hat und was es noch verbessern möchte. Aus Niederlagen und Fehlern kann man viel mehr lernen als aus leichten Siegen.
  • halte Dich mit Analysen im Gespräch mit Deinem Kind zurück. Besonders direkt nach dem Spiel. Wenn Du mit zeitlichem Abstand (einige Stunden oder Tage) 1 oder 2 Punkte ansprichst, die Dir aufgefallen sind, gib einfach einen positiv formulierten Tipp, wie es besser gehen könnte oder stell eine Frage zu diesem Punkt und lass Dein Kind die Lösung finden.
  • Emotionen, Mimik und Gestik solltest Du unter Kontrolle haben. Wenn Du Dein Kind begleitest, helfen positive, aufmunternde Signale am meisten. Das Ergebnis sollte dabei KEINE Rolle spielen.
  • Schau Dir nicht jedes Spiel und jedes Training an. Dein Kind sollte lernen für sich selbst (oft spielen Kinder zu Beginn für die Eltern) zu spielen, sich nach Regeln zu verhalten und sich gut auf das Training und den Wettkampf vorzubereiten.
  • nimm Druck aus dem Leistungssport. Halte die Erwartungen flach und zeige Deinem Kind, dass es auch ohne die erhofften sportlichen Fortschritte ein tolles Kind ist.
  • wenn Dein Kind im Training oder Spiel nicht 100% Leistungsbereitschaft zeigt, sprich es mit etwas zeitlichem Abstand darauf an. Es wird einen Grund geben, auf den man eingehen sollte. Wir Coaches können helfen, die Motivation aufrecht zu erhalten und Wege zu entwickeln, die 100% Trainingsbereitschaft möglichst oft herzustellen.
  • nimm nie Einfluss auf den Gegner
  • ahnde unsportliches Verhalten deines Kindes umgehend (Schummeln, langes Weinen während des Spiels, sich selbst anfeuern bei Fehlern des Gegners, lange Pinkelpausen oder dramatisierte Verletzungsbehandlungen, sowie winning ugly, gehören nicht ins Jugendtennis!)
  • suche Dir einen Trainer, der Dein Kind in seiner Persönlichkeit wahrnimmt und es entsprechend fördert. Die Trainer – Spieler-Beziehung ist für die Entwicklung enorm wichtig. Der Trainer sollte einen klaren Lehrplan verfolgen und diesen mit den Eltern und dem Kind teilen. Er sollte offen für Kritik sein aber er darf auch ein großes Maß an Vertrauen in seine Kenntnisse erwarten. Er sollte in der Trainingszeit die Aufmerksamkeit 100% auf die Arbeit mit dem Kind legen und sich die Fortschritte in Turniersituationen ansehen. Er sollte individuell auf das Kind eingehen und sein Training auf das ausrichten, was genau dieses Kind gerade braucht. Als Trainer muss ich nicht nur mit, sondern auch FÜR den Spieler arbeiten.

Für Trainer:

  1. Behandeln Sie Ihre Schüler jederzeit mit Respekt. Seien Sie ehrlich und beständig!
  2. Geben Sie Ihren Schülern den nötigen Rückhalt und positive Unterstützung, vermeiden Sie negative Kommentare.
  3. Akzeptieren Sie, wenn der Schüler sich von anderen Personen Ratschläge holt. Arbeiten Sie mit diesen zusammen.
  4. Beurteilen Sie die Kinder im sportlichen Umfeld und nicht nach deren Religion, Geschlecht, sportlichen Fähigkeiten, sexuellen Präferenzen, politischer Ausrichtung, gesellschaftlichen Status oder ähnlichem!
  5. Fördern Sie die Unabhängigkeit der Kinder, speziell in ihrem Verhalten, ihren Entscheidungen und ihrer Leistung.
  6. Seien Sie offen anderen Meinungen gegenüber und auch bereit dazuzulernen.
  7. Tragen Sie den Kindern nur Aufgaben auf, die altersgerecht sind!
  8. Arbeiten Sie mit Belohnungen, nicht mit Strafen.
  9. Bilden Sie sich fort.
  10. Bauen Sie ein gutes Team aus Spezialisten um sich herum auf, die bei der Entwicklung der Spieler helfen können. Auch wenn man alles selbst könnte, hätte man meist nicht die Zeit dazu.

In Anlehnung an: Being a Better Tennis Parent Guidelines to help the parents of young tennis players By The International Tennis Federation Published by the ITF Development Department