Der SV Werder Bremen musste kurz vor seinem bedeutenden Spiel gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf FC Augsburg in eine Corona-Trainigslager. Isoliert von der Außenwelt trainierten die Profis in einer Blase, um mögliche Infektionen von Spielern so gut es ging zu verhindern. Die Öffentlichkeit und die Medien stellten sich die Frage, ob diese Situation als Chance oder eher als Last von den Betroffenen wahrgenommen wird.
Der Trainer Florian Kohfeld antwortet ein paar Tage später in einer PK auf diese Frage. Für ihn habe diese Situation keinen sportlichen Mehrwert. Sachlich ist diese Antwort vermutlich korrekt. Aber diese Antwort scheint ein Bild für die Stimmung im Team zu sein. Denn das Team zeigt sich auf dem Rasen gegen Augsburg in einem ganz anderen mentalen Zustand, als gegen den Gegner am Wochenende zuvor. Gegen Leverkusen zeigten die Bremer Zusammenhalt, eine positive Einstellung, es wurde gekämpft, man spielte mutig, voller Zuversicht auf eine mögliche Torchance. Doch wo war dieser Spirit, diese mentale Einstellung am Spieltag gegen Augsburg? Die Vorzeichen waren gut! Das Trainingslager war eine gute Chance, intensive Gespräche zu führen, noch dichter zusammen zu rücken. Man konnte an der mentalen Einstellung des Teams und aller Spieler im Einzelnen arbeiten und so das Erregungsniveau der Mannschaft und der Spieler in die richtige Range bekommen. Angespannt, hellwach, voller Energie und Mut! Voller Zuversicht und Selbstvertrauen, mit soviel Zusammenhalt und positiver Bestärkung im Team, das jeder Einzelne über sich hinauswachsen kann und das Ganze mehr wird als die Summe seiner Teile.
Wie wir als “Sportpsychologische Berater” oder “Mental Coaches” diese Situation einschätzen, wollte Radio Bremen einige Tage vor dem wichtigen Spiel von uns erfahren. Hier der Link zum TV-Beitrag https://www.butenunbinnen.de/sport/werder-abstiegskampf-bundesliga-bremen-mentalcoach-100.html